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Die Geschichte von Social Media

Reaktionen der sozialen Medien auf den Krieg in der Ukraine

Reaktionen der sozialen Medien auf den Krieg in der Ukraine

Foto: Deutschlandfunk

Kurz nach dem Einmarsch in die Ukraine hat Russland angekündigt, Facebook und Twitter in Russland zu sperren. Diese und andere soziale Netzwerke reagieren prompt. Im Informationszeitalter waren die sozialen Medien bereits lange vor dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine ein Schauplatz des Konfliktes.
Diese Übersicht zeigt einige Maßnahmen, erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Meta arbeitet daran, seine Dienste trotz Sperrung in Russland aufrecht zu erhalten.
  • Meta hat für die Ukraine Sicherheitsmaßnahmen eingeführt, darunter Warnhinweise für kriegsbezogene Fake News (z.B. mit alten Fotos) und eine Funktion, mit der Menschen ihr Facebook-Profil mit einem Klick sperren sowie ihre Freundeslisten vor Durchsuchungen schützen können.
  • Meta baut die Kapazitäten für Faktenchecks auf Russisch und Ukrainisch aus. Russische Staatsmedien können keine Werbung mehr schalten und keine Inhalte monetarisieren. Russische Werbetreibende können generell keine Werbung mehr bei Meta schalten, auch nicht in Russland.
  • Meta schränkt den Zugang zu RT und Sputnik in der EU und Großbritannien ein.
  • Für Instagram stellt Meta die Option von Ende-zu-Ende-verschlüsselten Nachrichten für User in Russland und der Ukraine zur Verfügung.
  • Nachdem Russland ein Gesetz erlassen hat, das allen mit bis zu 15 Jahren Gefängnis droht, die sich von der offiziellen Linie abweichend zum Krieg äußern, schränkt TikTok seinen Dienst dort ein. User in Russland können nicht mehr live streamen und keine neuen Inhalte mehr hochladen. Private Nachrichten können weiterhin gesendet werden.
  • TikTok hat ebenfalls den Zugang zu RT und Sputnik in Europa eingeschränkt. Die Accounts lassen sich zwar noch finden, aber es werden keine neuen Uploads angezeigt.
  • Nachdem Twitter zunächst Tweets von russischen Staatsmedien mit Warnungen versehen hatte, werden sie nun zurückgehalten.
  • Momentan gibt es auf Twitter keine Werbefunktion für Russland oder die Ukraine.
  • Reddit hat die Subreddits r/Russia und r/RussiaPolitics unter „Quarantäne“ gestellt. User sehen nun einen Warnhinweis. Des Weiteren werden die Inhalte dieser Subreddits nicht mehr empfohlen und nicht in der Suchfunktion angezeigt.
  • YouTube blockiert in der EU die Kanäle von RT und Sputnik.
  • Telegram hat in Russland deutlich mehr Bedeutung als Facebook oder Twitter. Telegram-Chef Pavel Durov hatte im Februar vor möglicherweise falschen Informationen dort gewarnt. Er erwägte eine Einschränkung des Dienstes, revidierte dies aber später. Telegram dient zwar einerseits der russichen Staatsführung für die Verbreitung von Propaganda und als Kommunikationskanal, auf den der Westen keinen Einfluss hat. Andererseits können dort aber auch Ukrainer und Oppositionelle unzensiert posten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ebenfalls einen Telegram-Kanal, auf dem er seine aktuellen Videos verbreitet.

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